Liebenberger Pferdeforum: „Die Pferdebranche muss sich besser verkaufen"

Landstallmeister Dr. Axel Brockmann eröffnete das 2. Liebenberger Pferdeforum, dass sich dem Thema widmete „Pferde und Medien - Wie begeistern wir mehr Menschen für die Pferdezucht und den Pferdesport?“

Die rund 230 Teilnehmer folgten auf Schloss & Gut Liebenberg in spannenden Diskussionen den zukunftsweisenden Thesen der vielen hochkarätigen Referenten. Der allgemeine Tenor aller Referenten lautete: „Unsere positiven Botschaften erreichen viele Menschen nicht. Die deutsche Pferdebranche muss sich gemeinsam positiver verkaufen und auf die Gesellschaft zugehen.“ Auch der Standpunkt des Celler Landstallmeisters weißt in diese Richtung: „Ohne Medien können wir die Begeisterung für das Pferd nicht ins Volk tragen. Wir müssen Emotionen wecken in einer breiten Bevölkerungsschicht.“

Viele weitere Vorträge auf dem 2. Liebenberger Pferdeforum, veranstaltet durch die Deutsche Kreditbank AG (DKB), den Oldenburger Pferdezuchtverband und die Persönlichen Mitglieder der FN wurden mit großem Applaus bedacht. Die Problematik besteht darin, dass der Reitsport über die Jahre aus der Zeit gefallen sei. Eine verstädterte Gesellschaft mit Veränderungen wie dem Vegetarier-Trend ist dem Reitsport nicht mehr so verbunden wie in früheren Zeiten. Hinzu kommt das Herrenreiter-Vorurteil – Reiter seien reich, arrogant und rücksichtslos, das Tierquäler-Vorurteil und die mangelnde Nachvollziehbarkeit, vor allem des Dressursports. Dadurch scheint die derzeit verstärkte Kritik am Reitsport in der Gesellschaft leider auf guten Nährboden zu fallen. Das Erfolgsrezept heißt Mensch und Pferd zusammenzubringen, neue Märkte für den Sport zu erschließen und die Jugendarbeit landauf landab zu verbessern. Zudem stellt der künftige Fokus der Pferdebranche auf die digitale Welt auch die Turnierlandschaft vor neue Aufgaben. Hier waren sich die Redner einig, dass man in Zukunft Turniere so gestalten sollte, dass sie zu gesellschaftlichen Events werden.

Das 2. Liebenberger Pferdeforum, moderiert von Christoph Hess und Heiner Kanowski, gab den Anstoß zu einer dringend benötigten Imagekampagne des deutschen Pferdesports. Die Gastfreundschaft der DKB auf Schloss & Gut Liebenberg, im Löwenberger Land, vor den Toren Berlins, bot das herrliche Ambiente für einen kontroversen, jedoch sehr konstruktiven Gedankenaustausch zur medialen Zukunft des Pferdesports und der Pferdezucht.