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Landgestüt Celle

Schöpfer der Großen Dressurquadrille – zum 100. Geburtstag von General a.D. Niemack

In Gedenken an General a.D. Niemack (v.l.): Franz-Karl Peiß, OSM U. Müller, Dr. A. Brockmann, Hans-Heinrich Bardenhagen, Holger Schmezer, Hans-Heinrich Isenbart, Toni Anspach, Arndt Wiebus, Manfred Loop, Jürgen Winter
Horst Niemack auf dem Ostpreussen Nurmi bei einer Military im Jahr 1934 in Potsdam
Ein Wahrzeichen des Celler Landgestütes - Die Große Dressurquadrille

Am gestrigen Dienstag beginn eine kleine Runde Ehrengäste das 100. Jubiläum einer der bedeutendsten Persönlichkeiten im Pferdesport des vergangenen Jahrhunderts. Am Grab von General a.D. Horst Niemack in Groß Hehlen, dem letzten Wohnort des Hippologen, gedachten ehemalige Schüler und Weggefährten ihres Mentors.
Hans-Heinrich Isenbart hielt eine bewegende Laudatio und erinnerte an das Leben und Wirken des Generals. Geboren am 10. März 1909 in Hannover als Sohn eines Kaufmanns, folgte Horst Niemack seinem Interesse am Pferd und wählte nach dem Abitur die Offizierslaufbahn bei der Kavallerie. Dort erwarb er die unnachahmliche Art und die soldatische Strenge und Disziplin, mit der er später seine Schüler bis zu olympischen Meriten förderte.

Als Angehöriger der Kavallerieschule Hannover bzw. der späteren Heeres-Reit- und Fahrschule in Potsdam-Krampnitz war Niemack bereits vor dem Kriege einer der bekanntesten deutschen Turnierreiter mit großen Erfolgen bei schweren Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitsprüfungen. So wurde ihm bereits 1934 das Goldene Reitabzeichen verliehen. Doch der II. Weltkrieg zwang ihn zur Ausübung seiner Pflicht als Soldat. Er nahm am Frankreichfeldzug und am Russlandfeldzug an vorderster Front teil und geriet am Ende des II. Weltkrieges in britische Gefangenschaft. Nach den Kriegswirren widmete er sich wieder seiner Leidenschaft, den Pferden und war ab 1952 Vorsitzender im deutschen Olympischen Komitee für Reiterei. Besondere Bedeutung erwarb er bei der Weiterentwicklung der Reitlehre. Die Begriffe „Grundsätze der Ausbildung des Pferdes", die aus der militärischen Reiterei stammen, stellte er Ende der 50er Jahre als „Skala der Ausbildung“ in den Vordergrund. Viele Funktionen hat er im Laufe seines Lebens inne gehabt, so war er u.a. Vorsitzender der Deutschen Richtervereinigung für Pferdeleistungsprüfungen und langjähriger Equipechef der deutschen Dressurreiter.

Eine besondere Verbindung hatte Generalmajor a.D. Niemack zum Landgestüt Celle. Er wohnte lange Zeit auf dem Gelände des Landgestüts und unterstützte die Dressurausbildung der Gestüter. Im Jahr 1950 schuf er die bis heute in ihrer Form fast unveränderte und viel gezeigte Große Dressurquadrille, ursprünglich für 16 Hengste konzipiert, in rotem Rock mit Zweispitz und goldenem Vorderzeug zu reiten. Heute wird die Große Dressurquadrille mit 24 "dunklen" Hengsten gezeigt, die die echten Seitengänge und fliegende Wechsel im Repertoire haben und den Ausbildungsstand der Celler Hengste demonstrieren.

Horst Niemack starb am 7. April 1992 in Hannover.

 

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